Ein Pianist auf der Suche nach seinem Personalstil, ein allenfalls solide agierender Dirigent und ein Orchester, das auf Tournee erst einmal warm werden muss, dann aber seine Qualitäten ausspielen kann.
Routinierter geht es kaum: Intendant Barrie Kosky lässt sein Regierepertoire abschnurren, das Sängerensemble hetzt und schreit durch den Abend, und der Kapellmeister Jordan de Souza dreht kräftig auf.
Dem nicht reisenden Opernfan mag der Ankauf gefallen. Denn "La Sonnambula", vor fünf Jahren in Stuttgart herausgekommen, wäre sonst nie in Berlin zu sehen gewesen.
Gestern hat sich im Ballhaus Ost zum ersten Mal eine neue Berliner Tanzcompany präsentiert, an der auch Schauspielerin und Performerin Anne Tismer beteiligt ist. Und das bei einer Gruppe, die aus der Hip-Hop-Szene von Togo stammt!
Lisa Batiashvili zählt zu den erfolgreichsten Geigerinnen weltweit. Nun ist sie in drei Konzerten in der Berliner Philharmonie zu erleben. Sie spielt Prokofjevs Zweites Violinkonzert - zusammen mit den Berliner Philharmonikern unter der Leitung von Alan Gilbert.
Er ist ein weltweit gefragter Opernstar und zugleich einer der profiliertesten Lied-Baritone: der Amerikaner Thomas Hampson. Gestern eröffnete er gemeinsam mit seinem langjährigen Klavierpartner Wolfram Rieger die Schubert-Woche.
J. Robert Oppenheimer gilt als "Vater der Atombombe", zehn Jahre nach Hiroshima wurde jedoch seine Staatstreue angezweifelt. Heinar Kipphardt hat aus diesem Stoff ein weltberühmtes Theaterstück gemacht, das der junge Erfolgsregisseur Christopher Rüping jetzt neu inszeniert hat.
Castorfs Inszenierung von Bertolt Brechts "Galileo Galilei" zählt zu den anregendsten und aufregendsten Theater-Irrfahrten, die seit langem in Berlin über die Bühne gingen.
Eine der berühmtesten Dystopien über den Überwachungsstaat der Zukunft. Erstaunlich ist, dass es dem Regisseur trotzdem gelingt, Hoffnung zu vermitteln.
Lore und Arno sind seit 50 Jahren ein Paar. Und beide wollen als Paar gemeinsam aus dem Leben scheiden. Bei einem Abendessen mit ihren erwachsenen Kindern teilen Lore und Arno ihr Vorhaben mit ...
Nach ihrem vielbeachteten Schubert-Zyklus widmet sich das Streichquarett der Staatskapelle Berlin nun den Werken von Johannes Brahms. Gestern brachten die Musiker gemeinsam mit der Pianistin Elisabeth Leonskaja das dritte Klavierquartett und das Klavierquintett des Komponisten zu Gehör.
Ist Gehorsam wichtiger als Eigenverantwortung? Am Deutschen Theater wurde Sophokles’ Tragödie mit dem integrativen RambaZamba-Theater und einem Bürgerchor neu inszeniert. Leider ohne Zwischentöne.
Ein Kommentar zur aktuellen Wetterlage ist "Violetter Schnee" nicht. Leicht lila schimmert der Schnee hier vielmehr in finaler Färbung kurz vorm Verglühen.
Lange hört es sich so an, als ob Iván Fischer mit Freude und Genuss komplett an Mahlers Neunter vorbeidirigiert. Dann aber, im letzten Satz, gelingt ihm immerhin eine atemberaubende Interpretation.
Theatervorstellungen fangen normalerweise zur vollen oder halben Stunde an, doch nicht im Prime Time Theater. Die Show "Gutes Wedding, Schlechtes Wedding" beginnt zur Fernseh-Primetime um 20:15 Uhr.
Es ist schon Tradition: Immer in den ersten Januartagen präsentieren die jungen Tanzkünstlerinnen und -künstler Berlins ihre Choreografien. Der gestrige Eröffnungsabend hatte durchaus so etwas wie ein Thema oder einen roten Faden.
Filmfiguren wie Spione, Doppelagenten und Detektive sowie Figuren aus Computerspielen – das waren die Inspirationsquellen für zwei junge Berliner Choreografinnen. Gestern haben beide ihre Stücke bei den Tanztagen Berlin gezeigt, dem Festival für die jungen Tanzkünstlerinnen und -künstler Berlins.
Das Bundesjugendorchester ist Patenkind der Berliner Philharmoniker und ein Reservoir für zukünftige Orchesterprofis. Kein Wunder also, dass sich der zukünftige Chef Kirill Petrenko für ein Konzert mit dem Orchester einfand. Sehr kollegial ging es zu, entspannter als ich ihn oft erlebt habe.
Seit Moby Dick ihm einst ein Bein ausgerissen hat, ist Kapitän Ahab getrieben von dem Wunsch nach Rache. Anita Vulesica hat ihre Textfassung von Melvilles Roman "Moby Dick" mit Studentinnen der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch inzeniert.
Kein Klavierabend der virtuosen und lauten Töne. Elena Bashkirova sucht den Weg ins Intime der Musik – und lauscht bekannten und weniger bekannten Werken erstaunliche Facetten ab. Eine wunderbare Musikerin.
Matthias Goerne, Meister der Liedgestaltung, und Daniil Trifonov, einer der gefeiertsten Pianisten-Jungstars und derzeit Artist in Residence der Berliner Philharmoniker, geben einen Abend zum Thema Vergänglichkeit und Tod und bringen damit dem noch jungen Neuen Jahr anderthalb Sternstunden.
Zwei überforderte Orchester, ein uninspirierter Dirigent und ein ehemals großartiger Pianist, der aus Rachmaninows Musik eine Karikatur macht – schlimmer kann ein Konzertabend kaum ablaufen.