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Die Los Angeles Jazz Renaissance
Am Mikrofon: Eva Garthe
Wann hat die Musikszene von Los Angeles zuletzt weltweite Aufmerksamkeit erregt? Richtig: 2015. Das war das Jahr, in dem der Saxofonist Kamasi Washington und der Rapper Kendrick Lamar ihren Doppelschlag vorgelegt haben. Washingtons widerspenstiges Doppelalbum "The Epic" und Lamars epochales "To Pimp a Butterfly" sorgten dafür, dass zumindest einen Moment lang alle Augen auf Los Angeles gerichtet waren.
Während die Musikpresse den Blick einstweilen wieder abgewendet hat, gedeiht und floriert die Jazzszene der kalifornischen Küstenmetropole, dass es eine wahre Freude ist. Doch die Gründe dafür lassen sich nicht allein an ein paar Individuen festmachen. Vor allem die Pandemie hat das Leben so vieler Musiker auf den Kopf gestellt, dass es mittlerweile alltäglich ist, zu erfahren, dass Musiker und Musikerinnen, die lange in New York gelebt haben, in ihre Heimatstädte in den USA oder nach Berlin, Madrid oder Tel Aviv zurückkehren. Unter anderem aus diesem Grund zeigt sich die Jazzszene von Los Angeles heute gesünder denn je.