Hussam Fadl, ein Geflüchteter aus dem Irak, lebte mit seiner Frau und drei Kindern in einer Geflüchteten-Unterkunft in Berlin-Moabit. Am 27. September 2016 kam er bei einem Polizeieinsatz in Berlin ums Leben. Die Polizei wird später von einem Messer in der Hand des Erschossenen sprechen und rechtfertigt so ihre Handlung. Doch bisher ist gar nicht nachgewiesen, ob Hussam Fadl während des Tathergangs tatsächlich ein Messer bei sich trug.

Seine Witwe Zaman Gate und ihr Rechtsanwalt Ulrich von Klinggräff kämpfen um die Aufklärung des Falls – zunächst aussichtslos. 2021 stellt die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen gegen die verantwortlichen Polizisten ein.

Doch Zaman Gate ließ sich nicht entmutigen, reichte eine Verfassungsbeschwerde ein, der völlig überraschend im August 2023 stattgegeben wurde. Nun muss sich das Kammergericht Berlin erneut mit dem Klageerzwingungsgesuch der Zaman Gate auseinandersetzen.

Der Fall Hussam Fadl ist nicht vorbei.

Von Ruth Waldeyer und Ulrike Ertl

Regie: Philippe Brühl
Produktion: rbb 2020